Für ältere Menschen ist es häufig wichtig, sich fit und aktiv zu halten, denn viele Sportarten und -formen können schnell zur Belastung werden. Daher stellt sich die Frage ob Pilates für Senioren und ältere Menschen genauso geeignet ist, wie für Jüngere.
Ein Vorteil von Pilates liegt in den ausgewogenen Grundsätzen, die auch älternen Pilates-Begeisterten zu Gute kommen. So liegt z.B. ein Fokus von Pilates auf einer kontrollierten Atmung und der Qualität der Bewegungen liegt und nicht auf der Anzahl der Wiederholungen. Die meisten konventionellen Workouts fokusieren nämlich häufig darauf, nur Muskeln in Armen und Beinen aufzubauen. Pilates konzentriert sich hingegen auf den Aufbau eines starken Körper- und Kraftzentrums, dem sogenanten Powerhouse:
- Der tief gehenden Bauchmuskulatur
- und den Muskeln, die der Wirbelsäule am nächsten liegen.
Viele der Pilates-Übungen werden im Liegen oder Sitzen durchgeführt, wobei die meisten Übungen nur wenig bis teilweise belastend sind. Pilates beeinflusst auch die Körperhaltung und die eigene Körperwahrnehmung postiv und kann so helfen fit zu bleiben.
Daher ist Pilates eine sehr gute Möglichkeit, insbesondere für ältere Menschen, dauerhaft aktiv zu bleiben. Es ist daher kein Wunder, dass sich viele Menschen, egal welchen Alters, für Pilates entschieden haben, um in Form zu bleiben und gleichzeitig das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
Erhöhte Stabilität und Balance
Pilates konzentriert sich auf Bewegungen im Mittelbereich des Körpers, dem sogenanten Kraftzentrum oder in der Pilates-Terminologie: Powerhouse. Andere Sportarten konzentrieren sich häufig auf auf die Extremitäten (Arme und Beine), bei denen das Verletzungsrisiko viel höher ist.
Zum Vorteil von älteren Erwachsene lehrt Pilates intensive Kontrolle und Stabilität in einem kleinen Bewegungsbereich, der sich zu einem größeren Bewegungsraum entwickelt. So kann durch das Pilates-Training schrittweise mehr an Kontrolle und Vertrauen gewonnen werden.
Erhöhte Kontrolle und Stabilität sind für viele von entscheidender Bedeutung, da sie ihnen dabei helfen können, einen Großteil ihrer funktionellen Bewegungen zu verbessern, insbesondere Gleichgewicht und Körperhaltung. Wenn Menschen älter werden, kann es normal sein, dass sie einen Teil ihres Gleichgewichts und ihrer Koordination verlieren. Pilates erhöht sowohl die Kraft als auch Flexibilität im Rumpf und in den Beinen, was sich positiv auf das Gleichgewicht auswirkt. Dies, zusammen mit grundlegenden gesundheitlichen Vorteilen, kann dabei helfen, das Risiko von Stürzen zu reduzieren.
Pilates ist auch eine gute Möglichkeit für ältere Erwachsene, sich von chirurgischen Eingriffen wie Hüftoperationen oder Knieverletzungen zu erholen. Allerding sollte im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt geklärt werden, ob das Pilates-Training im Einklang mit der medizinischen Behandlung steht.
Ein Heilmittel für viele Arten von Beschwerden
Pilates hilft auch bei einer Vielzahl von altersbedingten Beschwerden. Arthritis-Patienten profitieren von Pilates, weil die sanften Bewegungen in der Körpermitte die Möglichkeit einer Gelenkverstauchung verringern, während sie die Bewegungsfreiheit um die Gelenke aufrechterhalten.
Pilates kann auch für Patienten mit Osteoporose oder Stenose sehr hilfreich sein. Bei Osteoporose können die einfachen und widerholenden Pilates-Beinübungen die Knochendichte sowohl in der Wirbelsäule als auch in der Hüfte erhöhen. Es gibt ebenfalls Übungen für lumbale Stenose, die verspannte Rückenmuskel ausstrecken und die Streckmuskeln der Wirbelsäule stärken können, um den Kräften der Schwerkraft entgegenzuwirken, die Menschen in eine gebeugte Haltung bringen können.
Seien Sie jedoch vorsichtig:
- Jegliche Arten von Beugeübungen sind nicht geeignet für Patienten mit Osteoporose.
- Im Gegenzug kann jede Art von Dehnung bei einer Stenose zu Verletzungen führen.
Wenn Sie an einer dieser Krankheiten leiden, ist es wichtig, dass Ihr Pilates-Trainer genau darüber Bescheid weiß, um die Übungen so zu verändern, dass Sie sich nicht verletzen. Auch sollte vor der Aufnahme des Pilates-Trainings immer erst der behandelnde Arzt konsultiert werden.